Flops der Mobilbranche: Weit gefehlt

Flops der Mobilbranche: Weit gefehlt

Bettina Horster, Direktorin Mobile im eco Verband der deutschen Internetwirtschaft, hat fünf Zukunftsvisionen identifiziert, die genau das bleiben werden: eine Vision. „Die Mobile-Branche hat noch vor kurzem große Hoffnung in fünf scheinbare Mega-Trends gesetzt, die keiner davon erfüllt hat“, sagte sie auf der Veranstaltung „eco Mobile Business Trends“ in Düsseldorf.

Folgende Flops sieht die Expertin:

1. Der Ausbau der Mobilfunknetze schreitet nicht im erhofften Maße voran. Es gibt nach wie vor funkfreie Gebiete, die Qualität mobiler Telefonate ist häufig unzureichend und der LTE-Ausbau kaum spürbar.

2. „Bring Your Own Device“ (BYOD) hat sich binnen kürzester Zeit vom Mega-Trend zum Mega-Flop entwickelt. Die IT-Abteilungen in den Unternehmen haben dem Anschluss „irgendwelcher Geräte“ ihrer Beschäftigten ans Firmennetz aus Sicherheitsgründen rigoros einen Riegel vorgeschoben. Offenbar hat es sich als günstiger erwiesen, den Beschäftigten firmeneigene Laptops zu überlassen statt sich dem erhöhten Sicherheitsrisikos fremder Geräte auszusetzen.

3. RFID und seit kurzem NFC sind als Hoffnungsträger für eine vielfältige Palette neuer mobiler Anwendungsgebiete gestartet. Bislang hat keine dieser Funktechnologien die in sie gesetzten Erwartungen auch nur im Ansatz erfüllt.

4. QR-Codes schienen der Renner schlechthin als Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt. Heute sind QR-Labels zwar an vielen Stellen von der Pralinenschachtel bis hin zu Visitenkarten sichtbar, aber die Nutzung ist verschwindend gering und es steht zu erwarten, dass QR rasch wieder verschwindet.

5. Mobile Payment sollte zahlreichen Marktstudien zufolge eigentlich schon im Jahr 2005 den Durchbruch geschafft haben. Bis heute haben sich diese Prognosen als Makulatur erwiesen.

Als ein „Auslaufmodell mit Ansage“ bezeichnet Horster herkömmliche Handys. Die Idee namhafter Hersteller, einfache Handys in großen Stückzahlen in Entwicklungsländer liefern zu können, sei nicht aufgegangen. Auch dort wolle die Bevölkerung offenbar lieber Smartphones.

Der Einkauf per Smartphone wird jedoch in diesem Jahr noch einmal deutlich zulegen, zeigt eine Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels. In Deutschland shoppen demnach acht Prozent mehr per Handy als noch im vergangenen Jahr. Auch mobile Bezahldienste werden deutlich häufiger genutzt – und hängen die traditionellen Bezahlwege ab.

via @internetworld.de

R. W. Brunner

www.brunnerrobert.de