Trends für Welt 2.0

Das Jahr neigt sich dem Ende. Ein Rückblick jagt den anderen. – Nachdem die Welt am 21.12.2012 untergehen hätte sollen, ist Gelegenheit, Online-Trends für eine Welt 2.0 zu beschreiben, beginnend für das Jahr 2013:

Social Media Monitoring

Die Phase von Versuch und Irrtum auf Social-Media-Plattformen ist Vergangenheit. Unternehmen können ihr Engagement inzwischen planen und Erfolge messen – auch jenseits reiner Follower- und Fan-Zahlen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg gerade auf Twitter ist es, die richtigen Nutzer anzusprechen, diejenigen, die wirklich Einfluss haben. Finden lassen sich diese Meinungsbildner mit TweetLevel, einem kostenlosen Online-Tool, das die PR-Agentur Edelman jetzt in einer neuen Version vorstellt. Damit lassen sich die für ein PR- oder Marketingvorhaben wichtigsten Twitter-Nutzer anhand ihres Online-Verhaltens identifizieren. Es ist nach bekannten Kategorien untergliedert. Mal ausprobieren!

Big Data, Social Data

Marketingverantwortliche haben immer mehr Daten zu verwalten. Ein Grund ist die Auswertung von Internet-Spuren (wie Cookies) und Posts in Social Networks. Insgesamt stehen Unternehmen vor einer Datenexplosion, wie die Experton Group beschreibt: Allein im Jahr 2012 erzeugte die Menschheit voraussichtlich so viele Informationen wie in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor. Das Problem aus IT-Sicht dabei ist, diese Datenmengen sind mit vielen klassischen Analytics-Lösungen nicht wirklich auswertbar. Big Data-Lösungen und Hardoop-Umgebungen sollen dies lösen können. Interessante Beispiele aus dem E-Commerce hier und aus dem Bereich Cleantech hier.

Das Internet der Dinge

„Das Internet der Dinge wird die Welt verändern…“, sagen bereits viele Experten voraus. Zunächst war damit gemeint, Gegenstände zu markieren und über das Web verfolgen zu können – wie ein Paket auf seinem Zustellweg – mittels Barcodes oder RFID. Ein neuerer Ansatz mag auch in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) liegen. Deren Anwendungspotenzial liegt nicht nur in der Logistik, sondern vor allem im Auto (Sicherheit, Telematik) und im Alltag. Das wurde ja auch schon auf der re:publica diskutiert.

Fotodienste

Jedoch, heutige Versionen des Internets der Dinge finden sich in Bilderdiensten wie Pinterest. Vor gerade mal zwei Jahren gestartet, listete das Time-Magazin die Plattform bereits in seiner August-Ausgabe 2011 als eine der „50 Best Websites of 2011“. Hierin mag auch der Grund für den Kauf von Instragam durch Facebook liegen. Nach dem er sich, wie sein großer Bruder, seine Nutzer mit neuen AGBs abspenstig zu machen droht, sind Alternativen gerade hoch gesucht. So bekommen Angezählte wieder neues Leben, so wie Flickr. Populärer könnte auch der neue Twitter-Dienst sein, denn Fotos und Smartphones war schon lange eine gute Verbindung. Als Nächstes warten wir auf ein echtes Bildbearbeitungsprogramm für mobile Devices wie die von Google seinerzeit übernommene Anwendung Picasa sie vorstellte.

Social Media werden Unternehmens-fähig

Ja, „Google+ bleibt vorerst der Datenfriedhof mit der besten Usability.“ Auch werden die Social Media mehr und mehr von den Unternehmen angenommen: vor allem zu Werbezwecken. Aber auch als Email-Ersatz. Was Xing in Deutschland für viele Anwender schon ist („das bessere Facebook für Berufstätige“) ist Yammer.com in amerikanischen Unternehmen. Anwendungen für „Social Enterprises 2.0“ werden 2013 populärer werden.

Crowdsourcing

Während Esoteriker vom Ende der Welt träumen, Aktienkurse wie derzeit neue Höhen erklimmen, werden neue Finanzierungsquellen erschlossen. Crowdsourcing wird salonfähig werden. Es könnte sich auch für etablierte Unternehmen rentabeler erweisen, als gleich an die Börse zu gehen.

Augmented Reality

„Die Realität ist nicht genug.“ Ob James Bond eine AR-Brille benutzte, hierfür bin ich für Hinweise dankbar. Fakt ist, dass AR die Automotive-Labore verlassen hat. Mit dem Smartphone wird diese Technik massentauglich. Seine Vorteile wird es auf diese Weise auch in Industrie-Anwendungen finden.

Wir wünschen: Gutes Gelingen und ein erfolgreiches 2013!

R. W. Brunner

www.brunnerrobert.de