Gesundheitsversorgung regional vernetzen – zur Planung und Behandlungsqualität

Die Gesundheitswirtschaft steht vor enormen Anpassungs- und Veränderungsanforderungen. Nur durch Innovationen in allen Bereichen des Gesundheitswesens kann es Leistungserbringern gelingen, sich rechtzeitig und optimal auf eine sich verändernde Nachfrage- und Anbieterstruktur vorzubereiten.

So hat eine Erhebung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) erst kürzlich ergeben (1; 2), jede zweite Klinik in Bayern sei defizitär. Der Negativtrend der vergangenen Jahre setzte sich 2013 bei den Kliniken in Bayern fort.

Zwar trägt der Staat die Verantwortung, dass die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sichergestellt ist. Doch nur soweit die Versorgung mit privaten Krankenhäusern bereits gewährleistet ist, kann sich die Kommune aus diesem Bereich zurückziehen. Im Fall der Insolvenz privater Einrichtungen wäre sie allerdings sofort wieder verpflichtet, die Versorgung sicherzustellen. Private und kommunale Krankenhausträger sind daher zwar in Krankenausplanung und -förderung sowie im Vergütungsrecht gleichgestellt, nicht aber hinsichtlich ihrer Versorgungsverantwortung.

Die in der Gesundheit tätigen Leistungserbringer wie Kliniken müssen sich daher stärker vernetzen: Sowohl eine freie Abstimmung der Leistungen in einer Versorgungsregion, als auch eine Vernetzung zum Wissensaustausch zum fachlichen Austausch oder Know-how zu speziellen Themen schneller abrufbar zu machen über Organisationsgrenzen hinweg.

Das Ziel muss sein, die Wirtschaftlichkeit der Häuser nachhaltig zu sichern und eine zukunftorientierte Entwicklung der Kliniken am Standort zu fördern. Zur Versorgung der Bevölkerung tragen nicht nur die Kommunen, sondern auch zahlreiche freigemeinnützige und private Krankenhausträger bei.

Entwicklung der Krankenhausträgergruppen
Grafik: Entwicklung der Krankenhausträgergruppen, Quelle  http://www.stmgp.bayern.de/krankenhaus/krankenhauspolitik/index.htm

Das Ziel ist auch, mit einer Standort-übergreifenden Zusammenarbeit der Kliniken und dem Netzwerk der Wissensträger untereinander in Fachgruppen zu bilden. Dies ist organisatorisch vorzubereiten und führt zur Steigerung der Behandlungsqualität im Einzelnen wie insgesamt.

Weiteres zu Public Affairs im Gesundheitswesen siehe auf unserer
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R. W. Brunner

www.brunnerrobert.de